Wirtschaft

Standortvorteil in Europa Hyundai sieht sich Konkurrenz aus China "weit voraus"

Im Trainingszentrum Hösbach hält Hyundai technische Schulungen ab.

Im Trainingszentrum Hösbach hält Hyundai technische Schulungen ab.

(Foto: Hyundai)

Auf dem deutschen Markt liegt Hyundai im vergangenen Jahr beim Marktanteil auf Platz eins der asiatischen Importmarken. Vor der Konkurrenz aus Fernost, die in den europäischen Markt drängt, sieht sich der koreanische Autobauer dank Standort- und Strategievorteilen gewappnet.

Der koreanische Autobauer Hyundai geht selbstbewusst mit der nach Europa drängenden chinesischen Konkurrenz um. "Wir können mit breiter Brust sagen, wir haben viele Wettbewerbsvorteile, so dass ich der Sache relativ gelassen entgegensehe", sagte Jürgen Keller, Geschäftsführer von Hyundai Motor Deutschland, zu Journalisten. Als Vorteil hob er das Händlernetz mit rund 500 Standorten hervor. Mitarbeiter in Vertrieb und Service schult Hyundai in einem jüngst eröffneten Trainingszentrum im unterfränkischen Hösbach.

An dem Standort unweit von Aschaffenburg sollen jährlich bis zu 10.000 Mitarbeiter von Vertragspartnern unterrichtet werden. "Das sind Dinge, die Sie nicht über Nacht aufbauen können. Da sind wir weit voraus", betonte Keller. Hyundai nehme die chinesischen Autobauer ernst. "Die vergessen aber oft, dass Kunden manchmal einen Ansprechpartner haben wollen." Beim Service könnten sich nicht alle vorstellen, dass ihr Wagen abgeholt und irgendwann wieder zurückgebracht werde, wie es einige chinesische Autobauer praktizieren. Nicht jeder Kunde wolle seine Dinge direkt online erledigen, ohne vorher Kontakt zu einem Berater zu haben.

Gefragt nach den jüngsten Preissenkungen durch den US-Elektroautobauer Tesla, antwortete der Hyundai-Geschäftsführer, er rechne in Deutschland nicht mit einem Preiskampf. Die Nachfrage sei immer noch höher als das Angebot. "Bei vielen unserer Wettbewerber ist das gesamte Elektroangebot für dieses Jahr schon verkauft. Wenn Sie heute ein E-Auto bestellen, kommt das erst 2024."

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Ab 2026 will Hyundai alle Modellreihen in Deutschland mit alternativen Antrieben anbieten. Darunter versteht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sowohl rein batteriebetriebene Wagen, als auch Hybridautos (einschließlich Plug-in) sowie Brennstoffzellenfahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren. Bis 2035, wenn in Europa keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen, will der koreanische Autobauer nur noch batterieelektrische Fahrzeuge und Autos mit Brennstoffzelle anbieten.

Auf dem deutschen Markt erreichte Hyundai im vergangenen Jahr mit gut 105.000 Pkw-Neuzulassungen einen Marktanteil von vier Prozent. Damit sieht sich der Autobauer auf Platz eins unter den asiatischen Importmarken vor Toyota und der Konzernschwester Kia. Bei rein batteriebetriebenen Autos liegt Hyundai auf Rang drei hinter Tesla und VW.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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